Eine wenig bekannte, aber sehr effektive Form des Kung Fu ist Wing Chun Kuen (oder kurz: Wing Chun). 

Übersetzt bedeutet Wing Chun Kuen „die Faust des schönen Frühlings“.

Ip Man Wing Chun ist eine sogenannte „weiche“ Kampfkunst. Warum? Weil sie sich nicht auf reine Kraft bezieht beim Kämpfen, sondern

  • sie zeigt den Schülern, wie sie ihre körperliche Kraft optimal nutzen können
  • sie lehrt den Schüler, die Kraft des Gegners umzuleiten und clever für sich selbst zu nutzen.
  • sie basiert auf Kampf- und Kraftprinzipien

Dieses ermöglicht kleineren Menschen mit größeren Menschen in Konfliktsituationen umzugehen.

Gerade diese Eigenschaft macht Ip Man Wing Chun besonders geeignet für die Selbstverteidigung.

Durch eine korrekte Körperhaltung und richtige Bewegung im richtigen Timing ermöglichen uns die Techniken des Ip Man Wing Chun nicht nur viel Energie zu erzeugen, sondern auch gleichzeitig mit der Energie des Gegners umzugehen.

Um unserem Körper diese Eigenschaften beizubringen, gibt es einen genauen Trainingsweg:

  • Am Anfang lernt man Grundlagen wie z.B. Schrittarbeit, Treten und Schlagen
  • In der nächsten Phase beginnt das sogenannte Chi Sao, eine Übung zur Sensibilisierung der Arme und Beine, womit wir lernen nach dem Körperkontakt mit der Kraft des Gegners umzugehen.
  • Sechs Formen unterstützen das Lernen, von denen jede dazu gedacht ist bestimmte Eigenschaften zu trainieren (z.B. Körperstruktur, Entspannung der Muskeln, Federn der Muskeln, etc..). Man lernt die Formen in einer festen Reihenfolge mit den passenden Anwendungen.

Die wohl berühmteste ist die Ip Man Wing Chun Holzpuppenform.

Obwohl man sich Jahre mit Techniken und Formen beschäftigt, um damit den Körper wirkungsvoll zu trainieren, ist das Endziel sich im Kampf bewusst von diesen Techniken zu befreien, damit unser Körper sich frei von Gedanken bewegen, anpassungsvoll und gleichzeitig zerstörerisch beim Angriff wirken kann.

„Sei wie Wasser mein Freund,“ sagte Bruce Lee.